Freitag, 9. September 2016

Donnerstag 8.9. - Badestopp & Stadtbummel in Trogir

Altes oder frisches Brot zum Frühstück? Endlich ist diese Diskussion wieder da. Willi, Rupert und Marcel brauchen kein frisches Brot - Mene, Sissi und Gabi tendieren eher dazu. Erschwerend kommt dazu, dass ca. 50 m von unserem Boot entfernt ein Brotstandl steht und der Duft verführerisch wirkt. Wir können doch nicht widerstehen und leisten uns einen halben Wecken Brot um 6 Kuna. Die Diskussion kann weitergehen.



Der Badestopp in Drvenik Veli zahlt sich aus. Es ist heiß, die Bucht wunderschön und das Wasser sehr erfrischend. Wir genießen die Sonne und uns wird klar, dass wir heuer nicht mehr oft im Meer schwimmen werden. Menes Badehosen sind wieder das Gespräch des Tages - wie könnte es anders sein. Die ersten Wetten laufen, ob Menes strahlend weiße Badehose im nassen Zustand durchsichtig ist oder nicht.







Wir legen in der Marina Seget an und freuen uns schon auf den Stadtbummel in Trogir.



Mit dem Wassertaxi erreichen wir die Stadt gerade noch rechtzeitig, bevor ein Gewitter niedergeht. Wir retten uns in eine Konoba und werden vom Wirt wie Stammgäste begrüsst. Er kann sich noch an Willi, Marcel, Rupert und Mene erinnern - warum auch immer. Das muss was mit den vergangenen Törns zu tun haben. Wir essen ausgezeichnet und Mene unterhält uns mit den lustigen Geschichten seiner Jugend (Mickey Mouse Filme im Non stop Kino und so manches mehr).







Das letzte Wassertaxi bringt uns zurück und wir lassen den Abend an Board ausklingen. Die Getränke-Inventur ergibt ein trauriges Ergebnis: Campari = aus, Limoncelli = aus, Ouzo = schwer angeschlagen, Whiskey = 2 Flasche angefangen, Aperol = wird morgen verbraucht .... Einzig ungeöffnet ist der Gurktaler. Menes Kommentar: "Dann steig ich halt auf Gurki um, was bleibt mir sonst über."




Mittwoch 7.9. - Unser Ziel ist Maslinica auf Solta

Heute ist es bedeutend ruhiger und wir Frühstücken gemütlich an der Boje in Vis. Beim Ablegen sehen wir ein Wasserflugzeug, das von Boje zu Boje in Richtung Altstadt fährt. Weiter draußen beobachten wir ein Kriegsschiff und Flugzeuge, die einen Luftangriff simulieren. Willi überlegt kurz, ob er seine Flagge der österreichischen Kriegsmarine einholen soll. Die Fahrt ist ruhig und unspektakulär, Mene geleitet uns sicher nach Maslinica.




Es beginnt zu regnen und wir wollen rasch in die Marina, aber leider sind alle Plätze besetzt oder reserviert. Der Marinero macht einen Blick auf die Crew - hat Erbarmen - und ruft seinen Freund an, der einen Mooringplatz direkt an der Mole im Ort hat. Für 400 Kuna (natürlich ohne Rechnung) liegen wir ganz bequem an der Mole bei Tauchschiffen und Ausflugsbooten.



Marcel kocht ... nachdem er die ganze Woche sein Spezialrisotto angekündigt hat ... und es schmeckt wirklich supergut. Vielleicht ist 1 Kilo Reis doch zu viel für uns, denn uns steht die Wampe.



Bewegung ist angesagt - Marcel will unbedingt die paar Schritte über den Berg in die Bucht zu dem Wirt wandern, wo er schon einmal geankert hat. Die Crew beginnt sehr träge zu gehen und die Leidenschaft für die Nachtwanderung ins unbekannte und unbeleuchtete Gelände hält sich in Grenzen. "Müssen wir außerhalb des Bootes auch alles machen, was der Skipper sagt?" "Wo sind wir - am A....?" "Ich glaub wir sind schon mittendrin!" Das sind nur einige Sager der motivierten Crew. an einer dunklen Weggabelung treffen wir wieder auf einen Menschen und fragen nach dem Weg. "Straight ahead but the way is very rough! ist die Beschreibung des Einheimischen. Willi unser Englishman ist begeistert: "Ohh veeri neiß :-)!" Mit der Stirnlampe der Naturparkrangerin Gabi erreichen wir unser Ziel doch noch und der Ausblick lohnt sich wirklich.



PS: Den Rückweg schaffen wir in rund 30 Minuten - es sind ja auch nur knapp 2 km Strecke.

Mittwoch, 7. September 2016

Dienstag 6.9. - Mit der weißen Bora nach Vis

"Willi, ich geh' auf's Häusl Kaffee kochen". Mit diesen Worten verabschiedet sich Mene mit der Espresso-Maschine unterm Arm in Richtung Herren-WC, weil es dort angeblich eine passende Steckdose gibt. Ab diesem Zeitpunkt weht dort ein interessanter Kaffeehausduft, was die dort anwesenden Herren geflissentlich ignorieren. Uns ist das egal, wir genießen zum ersten Mal auf diesem Törn unseren mitgebrachten Nespresso.



Die Bora bringt Sonne und frisches Wetter und Wind. Wir verlassen die Marina, freuen uns aufs Segeln und starten gleich mit gerefftem Groß. Wind von Achtern, aber leider haben wir das Groß auf der falschen Seite. Skipper Willi - gerade Rudergänger - sagt: "Halse moch i sicher kane!" Im nächsten Moment macht er eine Patenthalse, dass alle für ein paar Sekunden komplett ruhig sind. Gut, dass Marcel die Leine des Bullenstanders noch losgelassen hat. Sonst hätte er einen soliden Bungee Jump ins Meer hingelegt. Böse Zungen behaupten, dass Willi gerade abgelenkt war, weil er ein See-Pokémon fangen wollte. Er behauptet, er hat Navionix geschaut.



Die Fahrt ist sehr stürmisch und wir haben Wellen, Spritzwasser und viel Sonne. Mene macht Mittagessen (Döner-Liefersevice im Plastiksackerl) und Willi füttert Fische, Rupert schläft am Vordeck (!) und wird nur ganz wenig nass.






Nach 38 Seemeilen kommen wir in Vis an und hoffen auf einen Platz an der Mole. Leider ist alles voll, und so müssen wir an einer Boje festmachen. Mene ist traurig und macht sich wirklich Sorgen,  wie er eine Nacht mit dieser Schaukelei vertragen wird. Außerdem müssen wir mit dem Dinghi (Wassergacksi) zu den Sanitäranlagen. Abendessen ist im Pojoda an Land geplant. Mene stellt eine ganz harmlose Frage, die den ganzen Abend für Lachen sorgt. "Wann besteigen wir dieses Dinghi?"



Die Dinghifahrt bei rund 20 Knoten im Hafenbecken hat es in sich. Beim Verholen des Dinghis am Strand muss Marcel mitsamt den Schuhen ins Wasser und so manche Hose wird ein wenig nass.




Nach einem wunderbaren Abendessen und Eis geht's wieder zurück an Board. Vier Gentlemen retten sich ins erste Boot und lassen Gabi und Sissi allein an einer finsteren Stelle an Land zurück. Selbst der frischgebackene Ehemann ist weg. Sämtliche nachträgliche Erklärungsversuche (weil ich den Bootsschlüssel gehabt habe, weil ich Eure Sachen nehmen wollte, damit ihr mehr Platz habt ...) wirken irgendwie wie Ausreden.




Zurück an Board löst Mene wieder einen Lachanfall aus. Jedes Crewmitglied hat einen nassen Popo und Mene erinnert das an Paviane. Somit haben wir die Lach-Yoga-Einheit für heute auch erledigt. Was Limoncelli alles bewirkt :-).

Montag 5.9. - Im Regen nach Primosten

Bewölkt - Regen - müde Stimmung. Alle Wettervorhersagen treffen nur bedingt zu - der Regen und das für Nachmittag angesagte Gewitter fängt schon um 10.00 Uhr an. Also machen wir uns im Regenjackerl auf die Reise. Wir vertreiben uns die Zeit mit Geschichten erzählen.






Mene, der in der Früh um 60 Kuna 1/2 Kilo Feigen und 3 Tomaten gekauft hat, muss sich den ganzen Tag dafür rechtfertigen, was ihm bei Barbara (Standlerin und Masseurin) so fasziniert hat.


Nach Sibenik wird es immer ungemütlicher und erste Gewitter ziehen auf. Wir fahren zwischen dunklen Wolken und ersten Blitzen im Regen und hoffen, noch vor den angesagten Windböen die Marina Kremnik bei Primosten erreichen. Es bleibt bei der Hoffnung. Willi muss bei Böen zwischen 30 und 35 Knoten anlegen. Die gesamte Crew ist dabei im Einsatz und binnen 2 Minuten sind wir waschelnass. Der Wind ist so stark, dass wir uns mit allen Kräften von Steg und Nachbarboot abfendern. Unser Kugelfender nimmt dabei kurzfristig die Form einer Flade an :-).


Im strömenden Regen chillen wir an Board und beschließen zu kochen - es gibt Spaghetti mit zweierlei Saucen. Menes Sorge, dass zuviel gekocht wurde ist unbegründet - alles wird restlos aufgegessen.


Bei Ouzo, Whiskey und Limoncello klingt der Abend aus. Die Gemütlichkeit wird kurz unterbrochen, als die ganze Marina plötzlich im Dunkeln liegt. Ob das etwas mit Marcels gespreizten Fingern zu tun hat ist nicht bewiesen.

Sonntag, 4. September 2016

Sonntag 4.9. - Jahrhundertereignis und Natur im Nationalpark Krka

Heute ist Ablegen um 7.30 Uhr angesagt, damit wir rechtzeitig im Nationalpark ankommen und dort die wunderschöne Natur genießen können. Frühstück an Board - das hat schon was. Wir fahren durch den Kanal Sveti Ante, im frischen Sonnenschein, vorbei an Fisch- und Muschelfarmen. Auf dem See "Prokljansko Jezero" verlangsamen wir die Fahrt und frühstücken.







Irgendwie benimmt sich Marcel heute anders ... Er zieht sich ein Hemd an ... Und eine schönere Skipperhose ... Gabi soll sich auch schick machen ... Alle bis auf Willi tappen im Dunklen. Schön langsam wird uns allen klar, dass wir bei einem Jahrhundertereignis dabei sind - der Hochzeit von Gabi & Marcel. Wir sind ganz überwältigt von der Liebe und von der Rede des "Standesbeamten" Willi.







Ankunft in Skradin.


Auf Grund des Süßwasserzuflusses der Krka leben hier viele Schwäne, die sich auch gern füttern lassen.Allerdings ist dem einen das Brot zu alt, welches Sissi ihm zu fressen geben will, er versucht stattdessen, von ihrem Finger abzubeißen, was Sissi undankbar findet.



Von Skradin fahren wir mit dem Schiff in den Nationalpark Krka. Voll der Hoffnung, dass wir 2 oder 3 von den 7 Wasserfällen anschauen können kommen auch wir drauf, dass die Wasserfälle bis zu 60 km voneinander entfernt sind. Wir bleiben daher in Skradinski Buk, einem der schönsten Travertin Wasserfälle Europas (17 Stufen auf einer Länge von ca. 800 m). Wir durchwandern mit vielen anderen Touristen den wunderschönen Naturpark. Ein würdiges Ambiente für unser Homeymoon Paar.










Das Abendessen bei Toni findet in einer Limoncelli & Whiskey Party an Board einen würdigen Abschluss. Warum Mene einen Lachanfall hat, weiß niemand. Nicht mal unser Honeymoon Paar in der Hochzeitssuite.